Wie auch ein Baum ohne Wurzeln nicht stehen kann, da ihm der Halt fehlt und er umfällt, so brauch auch ein Mensch seine Wurzeln.
Elfriede Weismann ist am 18.Dezember 1935, im Südböhmischen Kaplice, geboren. Beide Eltern hatten die Deutsche Staatsbürgerschaft. Der Vater Friedrich Reich hatte in der ersten Republik die Wehrpflicht bei der Tschechoslowakischen Armee absolviert und beteiligte sich im Herbst 1938 an der Mobilisation. Nach München fiel Kaplice zum Deutschen Reich und so musste der Vater der Zeugin zur Wehrmacht anrücken. Elfriede hat gemeinsam mit ihrer Mutter und drei jüngeren Geschwistern den zweiten Weltkrieg in Kaplice verbracht, von wo sie am 7.April 1945 gezwungen wurden wegzugehen in das österreichische Linz. Hier trafen sie sich mit ihrem Vater und bauten ein neues Leben auf. Die Zeugin machte eine Ausbildung zur Friseurin. Im Jahr 1955 heiratete sie, und zog gemeinsam mit ihrem Mann drei Kinder groß. Elfriede engagierte sich in Verbänden, welche sich mit der Vertreibung tschechischer Deutschen befasste. Ihre Heimat besuchte sie erst nach dreiundzwanzig Jahren im Jahr 1968. Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges kehrte sie regelmäßig in ihre Heimat zurück. Sie setzte durch, dass ein Gedenkstein für die Abgeschobenen auf dem Friedhof in Kaplice aufgestellt wurde. Im Jahr 2020 lebte Elfriede Weismann im Österreichischen Linz. Regelmäßig traf sie sich mit den letzten überlebenden Einheimischen aus Kaplice.