The following text is not a historical study. It is a retelling of the witness’s life story based on the memories recorded in the interview. The story was processed by external collaborators of the Memory of Nations. In some cases, the short biography draws on documents made available by the Security Forces Archives, State District Archives, National Archives, or other institutions. These are used merely to complement the witness’s testimony. The referenced pages of such files are saved in the Documents section.

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Manfred Matthies (* 1941)

Wir wussten natürlich, was es bedeutet, da nicht mehr weg zu können

  • 1941 Geburt in Magdeburg, Ausbildung zum Schiffsbauer

  • 1959 Flucht mit der Familie nach West-Berlin Zuweisung nach Solingen (NRW)

  • 1961 Beginn eines Studiums in West-Berlin

  • 60er zahlreiche Fluchthilfen mithilfe von Passfälschungen, Tunnel, Kanalisation, Segelboot auf der Ostsee, umgebaute Autos von Ost- nach West-Berlin, Autotransfer über andere Grenze in Ostmitteleuropa

  • 1972 Verhaftung bei einer Auto-Fluchthilfe aus Ost-Berlin Untersuchungshaft in Berlin-Hohenschönhausen

  • 1973 Verurteilung zu 13 Jahren Haft Inhaftierung in Bautzen II

  • 1976 Vorzeitige Entlassung Rückkehr nach West-Berlin

  • 70er/80er Rückzug ins Private

  • heute Engagiert als Referent in der Gedenkstätte Bautzen

Geschichte

Zeitzeuge: Manfred Matthies

Geburtsjahr: 1941

Datum der Aufnahme: 06. Januar 2014

Länge der Aufnahme: 2h51min

Interviewer: Dorothee Ahlers

Ort: Berlin

Vorstellung

Manfred Matthies wurde 1941 in Magdeburg geboren. Nach seiner Berufsausbildung flüchtete er 1959 mit seiner Familie von Magdeburg nach West-Berlin, kam dort in einem Flüchtlingslager in West-Berlin unter und wurde von dort Nordrhein-Westfalen zugeteilt. West-Berlin war ein wichtiger Fluchtpunkt aus der DDR, da man mit dem Zug nach Berlin fahren konnte - etwa unter dem Vorwand einer Urlaubsreise an die Ostsee - und dort in der S-Bahn in West-Berlin aussteigen konnte. Berlin war damals noch eine „offene Stadt“ und auch Matthies konnte sich nicht vorstellen, dass die Rückkehr unmöglich werden könnte wie mit dem Mauerbau 1961 geschehen. 1961 ging er von Westdeutschland zum Studium nach West-Berlin, wo bereits sein älterer Bruder studierte. Dieser hatte ihm gesagt, dass hier „Probleme zu lösen“ sein, die durch den Mauerbau entstanden waren. Viele Familien und Freunde waren dadurch voneinander getrennt und so begann auch Matthies sich 1961 in der persönlichen Fluchthilfe auf studentischer Ebene zu engagieren. Diese Fluchthilfe wurde damals von einem sehr großen Teil der West-Berliner Bevölkerung geleistet, da die meisten familiäre und persönliche Kontakte mit Bürgern Ost-Berlins hatten.

Erzählung zum Hintergrund der Fluchten aus der DDR

Vor dem Bau der Mauer kamen in West-Berlin pro Tag 4.000 Flüchtlinge aus der DDR an. Diese waren überwiegend gut ausgebildete Leute. Sie flüchteten nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern aufgrund des Umgangs der DDR-Behörden mit Akademikern „nicht-proletarischen Hintergrundes“. Diese wurden bei Möglichkeit entlassen und ersetzt. Unter Benachteiligungen, Enteignungen bis hin zu Verurteilungen zu Haftstrafen litten zudem die Selbstständigen, so beispielsweise auch die selbstständige Pensionswirtschaft an der Ostsee. Eine massive Flucht nach Westdeutschland war die Folge, die auch durch die Existenz Westdeutschlands als ebenfalls deutschsprachigen, kulturell ähnlichen Staat bedingt war.

Wunsch nach Freiheit

Matthies stammt ebenfalls aus einer bürgerlichen Familie, so dass er um zum Studium zugelassen zu werden sich zunächst parteipolitisch hätte engagieren müssen oder etwa in die Nationale Volksarmee eintreten müssen. Er hatte allerdings den Krieg als Kind in Magdeburg selbst noch miterlebt, so dass er auf keinen Fall Soldat werden wollte. Zudem hatte Matthies ein starkes Bedürfnis, die Welt zu bereisen, was er auch mit seiner Ausbildung zum Schiffbauer in Zusammenhang bringt. Eine Zukunft in der DDR war für ihn also nicht vorstellbar. Sein Vater war schon 1946 verstorben, sein Bruder bereits zuhause ausgezogen und so ging Matthies zusammen mit seiner Mutter (die nicht alleine in der DDR bleiben wollte) und seiner Schwester nach West-Berlin. Der Alltag im Flüchtlingslager in Nordrhein-Westfalen erschien ihm sehr öde, es gab zwar keine Residenzpflicht, aber er musste für finanzielle Unterstützung oder Meldepflicht ab und zu anwesend sein. So reiste er in dieser Zeit viel per Anhalter und mit wenig Geld durch Europa und genoss die neugewonnene Freiheit.

Flucht aus Magdeburg und Ankunft in Westdeutschland

Die Flucht war folgendermaßen abgelaufen: Die Familie fuhr von Magdeburg mit einem regulären Zug nach Ost-Berlin. Diese Züge wurden von Polizisten kontrolliert. Bei der Kontrolle gaben sie Greifswald, wo der Bruder lebte, als Ziel an. Das war wegen Reisegepäck und gültigen Fahrtickets auch glaubwürdig. Die Matthies stiegen in Potsdam aus und bestiegen dort eine S-Bahn. Die S-Bahn stand unter Ost-Berliner Verwaltung und so kursierten Gerüchte, dass Menschen in öffentlichen Verkehrsmittel in West-Berlin von der Stasi entführt würden. So entschied sich die Familie Matthies in Wannsee auszusteigen und mit einem Bus weiterzufahren. Vom Auffanglager in Berlin-Marienfelde wurde die Familie verlegt in ein Lager in Berlin-Reinikendorf. Das Lager befand sich in alten Fabrikhallen, in denen furchtbare Zustände herrschten. In dem Lager waren einzelne Abteile mit vierstöckigen Betten abgeteilt und das Essen wurde in Kübeln im Gang serviert. Doch in den Flüchtlingslagern wurden die Menschen nach sozialer Schichtung sortiert, die bürgerliche Familie Matthies bekam ein eigenes Zimmer. Von dort wurden sie in ein Lager nach Salzgitter verlegt, das in einem alten Gutshaus untergebracht. Auch hier waren sie entsprechend der sozialen Herkunft in dem Gutshaus untergebracht, andere Familien kamen in der Scheune unter. Matthies erzählt auch von „Flüchtlingspendlern“ zwischen Ost und West: Im Westen kauften sie Elektronikartikel auf Raten, gingen dann zurück in den Osten, wo sie diese verkauften. Zurück im Westen waren sie wieder kreditwürdig. 

Die Familie Matthies wurden dann nach Solingen in Nordrhein-Westfalen eingewiesen. Zu ihrer großen Überraschung erhielten sie eine Neubauwohnung in einer schönen Siedlung. Matthies nennt diese Siedlung „Kleinsibirien“: hier lebte viele Spätaussiedler aus Kasachstan, die kleine Landwirtschaften in den eigenen Gärten betrieben. Arbeitslosigkeit gab es damals nicht, es war Arbeit für jeden da. Matthies jedoch wollte sich nicht sesshaft machen, zudem war es schwierig für ihn, Kontakte zu knüpfen. Zum einen war er nicht katholisch, zum anderen ein Flüchtling, und Eltern wollten damals nicht, dass ihre Töchter sich mit einem Flüchtling einließen. Er arbeitete dann viel um eine Grundausstattung für seine Mutter und Tochter anzuschaffen. Dadurch kam es zu Konflikten mit den Alteingesessenen im Betrieb, die misstrauisch seinen Arbeitseifer betrachteten. Nachdem seine Mutter und Schwester einigermassen ausgestattet waren, ging Matthies erst nach Frankfurt und dann nach Berlin, wo er ein Studium in Innenarchitektur und Design begann.

Veränderungen in Deutschland nach dem Krieg

Deutschland erlebte nach dem Krieg große Bevölkerungsumwälzungen. Zu den Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten kamen später die Deutschstämmigen aus Russland. Alle brachten ihre eigenen kulturellen Einflüsse mit. Matthies bewertet dieses positiv und spricht davon, dass „aus dem Zusammengießprozess […] etwas Neues“ entsteht. Hierzu gehöre auch, dass sich alte Traditionen auflösten.

Kindheit in der frühen Nachkriegszeit

An seine Kindheit in der frühen Nachkriegszeit erinnert Matthies sich vor allem an das zerstörte Magdeburg.  Die Straße in der die Familie lebte stand noch, daneben breiteten sich jedoch Trümmerfelder aus. So entstandenen in der Stadt kleine, voneinander getrennte Dörfchen. Die Kinderbanden dieser „Dörfer“ kämpfen gegeneinander und Matthies hat schöne Kindheitserinnerungen an die Ruinenlandschaft als einen unendlichen Spielplatz. Erst später kamen Erinnerungen hoch an den Krieg: Bombenangriffe, Sirenengeheul, Flucht in den Schutzkeller, Flugzeuge, ein diffuses Angstgefühl.

1955 begann Matthies eine Lehre zum Schiffsbauer. Die Erwachsenen im Betrieb betranken sich täglich. Als Jugendlicher bewunderte Matthies sie, und wollte mithalten können. Heute versteht er dieses Verhalten als eine Kompensation der Angst und der Kriegserinnerungen. Damals wurden jedoch nur heldenhafte Kriegserlebnisse erzählt, auch in der Verwandtschaft. Betriebsfeste zu Feiertagen wie dem 1. Mai, der Oktoberrevolution oder zur Planerfüllung arteten immer in Besäufnisse aus.

Kindheit in der DDR

In den ersten Jahren nach Gründung der DDR war die Politisierung noch nicht so stark. Für eine Positionierung sei laut Matthies jedoch immer die Unterstützung aus dem Elternhaus wichtig. Seine Mutter verbot im beispielsweise, Russisch zu lernen. Seine Eltern waren national-konservativ, Mitglieder des Jungdeutschen Ordens, unterstützten aber wohl nicht die Welteroberungsvorstellung der Nationalsozialisten. Matthies bezeichnet sie als „naive Nationalisten“. Dementsprechend sahen sie 1945 nicht als Befreiung, auch wenn sie zu Ende gegen das Nazi-System waren. Matthies Vater nahm dann nach dem Krieg einen eher linken Standpunkt ein, was zu hitzigen Diskussionen in der Familie führte.

Matthies Kindheit als Sohn einer alleinerziehenden Mutter war bestimmt durch eine große Freiheit. In Kindergarten und Schule war er eher lustlos, die Nachbarin passt häufig auf die Geschwister auf. Seine Lehre begann er in der Werft in Magdeburg, wo er alle Lehrbereiche im Bereich des Schiffsbaus durchlief. Diese praktische Ausbildung sollte für ihn später sehr hilfreich werden. Als Jugendlicher war er nicht politisch tätig, aber widerständig im Rahmen der Jugendkultur mit engen Hosen, kurz geschorenen Haaren und Musik. Einige seiner damaligen Freunde wurden kriminalisiert, er aber hatte keine Schwierigkeiten, auch da er stets arbeiten ging.

Flucht-Auslöser und Studium in West-Berlin

1959 entschloss sich die ganze Familie dann zur Flucht. An einen konkreten Auslöser kann Matthies sich nicht erinnern, seine Armeezeit rückte zwar näher, aber damals gab es noch keine Wehrpflicht. Wohl verfolgte er die Idee, sich mit 18 Jahren selbstständig machen zu wollen, auch wenn das durch die Flucht mit der ganzen Familie nun nicht gelang. Der Zeitpunkt der Flucht war jedoch auch dadurch bestimmt, dass die Reisezeit einen günstigen Vorwand bot. Erst im Nachhinein erfuhr Matthies, dass seine Mutter unter Beobachtung der Staatssicherheit stand. Sie hatte Kontakt mit alten Kolleginnen vom Jungdeutschen Orden in Westdeutschland. Die Nachbarn stellten sich als IM heraus und verrieten die Mutter, wie die Familie später durch Akteneinsicht erfuhre.

Sein Studium begann Matthies dann in West-Berlin: Zunächst war er nur zu Besuch bei seinem Bruder, die Wahl fiel vor allem auf West-Berlin, da dort ein Studium an der Fachkunstschule auch ohne Abitur aber mit Berufsabschluss möglich möglich war. Matthies hatte dort Vorteile durch seine handwerklichen Fähigkeiten und konnte sich so auf die kreativen Fächer konzentrieren. Schon während des Studiums begann er, die Ausstattung von Kneipen und Boutiquen zu entwerfen und experimentierte mit Lichteffekten und der Umsetzung von Musik in Bewegung. Nach dem Studium machte er sich mit dieser Tätigkeit selbstständig. Dabei war er zeitgleich immer in der Fluchthilfe engagiert.

Mauerbau

Wenige Monate nach seiner Ankunft in Berlin begann die DDR mit dem Mauerbau. Zunächst waren es nur Absperrungen mit Pfostenreihen und Draht, nur an Brennpunkten wie dem Brandenburger Tor wurden sofort Betonplatten gesetzt. Die Kommunikation mit den Anwohnern auf der anderen Seite und auch den Grenzposten war noch möglich. Alle waren aufgeregt und es gab noch keine Kontrollen. Keiner wusste so richtig Bescheid, was passieren würde und für Matthies „hat sich das wie Spaß entwickelt“, es gab viele Gespräche zwischen Ost- und Westbürgern an der Grenze.Langsam wurde die Mauer jedoch immer höher gebaut und als dann die Maurer kamen waren die persönlichen Kontakte über die Grenzabsperrung nicht mehr möglich. Etwa am 20. August wurden dann Sperren eingerichtet, so dass die Bewohner Ost-Berlins nicht mehr an die Grenze dran kamen.

In der Uni ging es sofort los mit der Organisation von Fluchthilfe; dort war auch die technische Ausstattung zum Drucken von Pässen vorhanden. Zunächst wurde die Flucht über gefälschte Pässe organisiert: BRD-Bürger konnten mit Passagierscheinen über den Checkpoint Charlie nach Ost-Berlin reisen, diese Passagierscheine wurden dann in West-Berlin nachgedruckt und damit konnten dann Ost-Berliner ausreisen. An diesen Aktionen waren alle Freunde und Bekannte beteiligt und daraus entwickelten sich dann auch die ersten organisierten Gruppen. An jeder Hochschule gab es diese Gruppen, deren Mitglieder teilweise offiziell von den Studenten gewählt wurden. Die Stasi hatte damals noch keinen Überblick über die Situation.

Matthies hatte noch eine persönliche Motivation für seine Fluchthilfe-Aktivität: Er und sein Bruder wusste aus eigener Erfahrung, was es bedeutete, nicht mehr weg zu können. Die eigenen Verwandten in Magdeburg wollten jedoch nicht weg; die jungen Leute waren schon weg, die Älteren wollten ihren Besitz nicht zurück lassen. Eine Rolle spielte auch die Abenteuerlust und die Erfahrung, spielerisch einen ganzen Apparat auszutricksen.


Die Fluchthilfe entwickelte sich dann weiter und es wurden neue Methoden ausprobiert wie Fluchten durch die Kanalisation (bis zu 60 Leuten, wobei das Gitter unter dem Wasserspiegel durchgetrennt werden musste), Mitarbeit beim Tunnelbau und mit umgebauten Autos über verschiedene Grenzübergänge. Dabei funktionierte das System über persönliche Kontakte: Wer geholt worden war kannte auch wiederum jemanden, der ebenfalls weg wollte. Vom Westen aus konnte man nicht beurteilen, ob jemand vertrauenswürdig war, auch aus diesem Grund funktionierte die Fluchthilfe über persönliche Kontakte. Matthies machte vor allem Fluchten mit umgebauten Autos: Dabei stellte er das Auto und bestimmte den Weg, fahren musste jemand anderes und dieser Fahrer musste aus Sicherheitsgründen direkt beteiligt sein. Diese persönliche Fluchthilfe lief etwa bis 1963/64, dann begannen auch kommerzielle Fluchthilfeorganisationen, ihre Dienste anzubieten. Eine Flucht kostete beispielsweise 20.000 Mark, die idealistische Fluchthilfe dagegen konnte nur über Spenden bzw. Kostenerstattung funktionieren. Kommerzielle Fluchthelfer schalteten auch Annoncen in Zeitungen, wie beispielsweise Lenzinger in der Schweiz. Die kommerziellen Gruppen entstanden auch teilweise aus studentischen Gruppen heraus. Die Problematik der kommerziellen Fluchthilfe lag jedoch darin, dass auf diese Weise nur noch Wohlhabende raus geholten werden konnte. Daran wurde auch ein Fehler der internen DDR-Politik deutlich: die gut Ausgebildeten waren diejenigen, die flüchteten, da sie sich auch in Westdeutschland einen Wohlstand erarbeiten konnten. Zudem brachte Bildung die notwendige Weitsicht mit sich. Die Stasi hatte sich inzwischen auch fixiert auf die Unterwanderung größerer Gruppen, in Bautzen lernte Matthies Mitglieder einiger dieser Fluchthilfeorganisationen kennen. Durch die Unterwanderung konnten gleich ganze Gruppen verhaftet werden, Stasi-IM wurden dabei als Flüchtlinge oder Fahrer eingeschleust.

Ablauf einer Flucht mit dem Auto

Für eine Flucht mit dem Auto war es wichtig, dass das Auto groß genug war, dass ein Mensch ohne Außenumbau drinnen Platz finden konnte. Erst mit dem Transitabkommen zwischen Ost und West 1971 war es möglich, Transitstrecken ohne Kontrollen bei der Ein- und Ausreise zu passieren. Mit diesem Abkommen begann dann die kommerzielle Fluchthilfe mit Autos, das es nun möglich war, Personen im Kofferraum zu transportieren. Vorherige Fluchten (sowie über die Übergänge zur Tschechoslowakei, Ungarn oder Jugoslawien) waren jedoch nur mit einem entsprechend umgebauten Wagen möglich. Matthies wählte beispielsweise einen großen BMW mit breitem Tank. In diesen baute er einen schmalen Tank ein, so dass eine Person gut daneben passte. Dort war soviel Platz, dass auch längere Fahrten möglich waren. Einmal wurde versucht eine Frau in einem kleinen VW über den Grenzübergang am Moritzplatz zu schmuggeln. Der Umbau war sehr aufwändig und der Transport körperlich sehr gefährlich für den Flüchtling, kleinere Autos dementsprechend nicht gut geeignet. Für den Umbau musste das Auto komplett entkleidet werden und auch von unten so verkleidet werden, dass bei den Kontrollen mit Spiegeln nichts zu erkennen war.

Verhaftung

Matthies selbst konnte die eigentlichen Fahrten nicht durchführen, da er selbst Republikflüchtling war. So erledigten den eigentlichen Transport andere Leute. 1971 wurde jedoch eine Amnestie für alte Straftaten erlassen, so dass Matthies das erste Mal in das unbekannte Ost-Berlin reisen konnte. Zwischen Weihnachten und Neujahr 1972, im Jahresendverkehr, organisierte er den Fluchtversuch, bei dem er schließlich verhaftet wurde. Er sollte eine Frau mit ihrem Kind aus Ost-Berlin schmuggeln. Die Frau lebte von ihrem Mann getrennt und ihr neuer Freund sollte das Auto fahren. Einen Tag zuvor erhielt Matthies jedoch einen Anruf, dass der Fahrer krank sei und nicht fahren könne. Matthies fuhr dann selbst. Durch spätere Akteneinsicht erfuhr er, dass die Frau beobachtet worden war, ihr Mann hatte der Stasi einen Tipp gegeben. Die Falle, die Matthies zum Verhängnis wurde, war wohl eher für sie bestimmt: Ihr Mann war ein hoher Funktionär im Sport, die Frau war somit wichtig für die DDR und wurde ebenso zu 6 Jahren verurteilt. Matthies erhielt 13 Jahren Haft, von denen er 3 Jahre absaß. 


Situation am Grenzübergang

An dem Tag seiner Verhaftung merkte Matthies am Grenzübergang, dass etwas nicht stimmte, weil das Ritual des Passeinsammelns sich verändert hatte: Der Grenzbeamte ging mit seinem Pass weg und kam mit vier Bewaffneten zurück. Er musste in die Garage fahren und tat zunächst so, als ob nichts wäre. Die Stasi jedoch wusste sogar bereits den Namen der versteckten Frau, Matthies konnte nicht mehr leugnen und wurde verhaftet.

Hohenschönhausen und Verurteilung


Zunächst war er ein dreiviertel Jahr in Hohenschönhausen in Untersuchungshaft inhaftiert. Sein Verfahren nennt er ein „Pseudo-Verfahren“. Sein Vernehmer sagte ihm vorher genau, wie es ablaufen würde: Er würde 15 Jahre verlangen, Matthies würde zu 13 Jahren verurteilt werden und dann nach Bautzen II kommen. Die DDR hatte jedoch ein Abkommen mit der BRD über Gefangenenabkauf, die DDR brauchte das Geld und so machte sein Vernehmer ihm Hoffnung, dass er in einem halben Jahr wieder frei sein werde.

Haftzeit in Bautzen II

In Bautzen II wurde Matthies in eine Arbeitsgruppe, eine so genannte Brigade eingegliedert. An den Haftzeiten der Mithäftlinge merkte er bereits, dass sein „Traum von einem halben Jahr“ davon war. Die ständige Hoffnung auf eine Amnestie wurde jedoch aufrechterhalten. In Bautzen war Matthies zu zweit in einem kleinen Raum untergebracht. Besonders bedrückend war die Zwangsarbeit, der Mangel an Privatsphäre und die Zwangsgemeinschaft mit völlig Fremden. Nach drei Jahren jedoch wurde er vorzeitig entlassen. Ein anderer, entlassener Fluchthelfer, ebenfalls Student, hatte eine Petition bei der bundesdeutschen Regierung eingereicht, die Herbert Wehner in die Hände fiel. Bei einer Rede zur Lage der National im Bundestag verlas Wehner Matthies´ Fall. Am nächsten Tag wurde dieser frei gelassen.


Entlassung

Am Tag der Entlassung wusste Matthies jedoch nicht von dieser Entscheidung. Er wurde in ein Transportauto gebracht, das aus engen Einzelzellen bestand. Dann ging der Transport übers Land von Gefängnis zu Gefängnis. Irgendwann erhielten die Häftlinge die Aufforderung, sich Privatkleidung anzuziehen. Da kam das erste Mal die Hoffnung auf eine tatsächliche Entlassung auf. Matthies wurde in eine große Zelle mit „Ostlern“ gebracht und das obwohl sonst immer Ost- und Westdeutsche getrennt untergebracht waren. Alle sollten eine Begründung zu schreiben, warum sie die Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR wollen. Da wusste Matthies, dass es sich um einen Irrtum handelte, und auch, dass sie entlassen werden würden. Er wurde dann nach Karl-Marx-Stadt gebracht und von dort nach Ost-Berlin und dann nach West-Berlin entlassen.

Auswirkungen der Haft

Zurück in der Freiheit hatte Matthies zunächst Schwierigkeiten, sich zurecht zu finden. Die ersten Tage lief er viel durch die Stadt, bis ihm das vom Arzt verboten wurde. In U-Bahnen und Kaufhäusern bekam er Panikattacken. Die Rückkehr in die Freiheit bedeutete einen zu starken Kontrast zum Leben im Gefängnis: Er traf viele Freunde wieder und die vielen Unterhaltungen waren ein starker Kontrast zu der Kargheit und Einsamkeit des Gefängnisses. Drei Jahre war er dann in psychotherapeutischer Behandlung, die ihm half, gut darüber hinweg zu kommen.

Bautzen II und die Stasi

Bautzen stand direkt unter der Befehlsmacht der Stasi, ein Stasi-Offizier saß direkt im Haus, der Leute zum Verhör abholte und auch als Ansprechpartner z.B. für Besuchsfrageregelungen oder Denunziationen fungierte. Auch Matthies wurde öfter zu ihm zum Gespräch geholt und er erkundigte sich beispielsweise nach seinen Besuchern. Die politisch wirklich interessanten wurden jedoch in Einzelhaft gehalten und mit ihnen hatte Matthies dementsprechend keinen Kontakt.


Die 70er/80er Jahre in West-Berlin

Nach seiner Entlassung aus der Haft war Matthies für die Fluchthilfe „verbrannt“, er war nun der Stasi bekannt und konnte nicht mehr mitarbeiten. Auch glaubte Matthies nicht mehr daran, dass sich noch etwas ändern könne und zog sich aus dem politischen Engagement zurück. Er heiratete ein zweites Mal, bekam zwei Töchter und zog sich auf sein Privatleben zurück.

Mauerfall: „Ich war auch ganz überrascht davon.“


Der Mauerfall kam für Matthies völlig überraschend. Als Schüler hatte er in der DDR den 17. Juni 1953, die Anarchie auf den Straßen und auch den Panzereinmarsch und die Niederschlagung. Als 1989 die Demonstrationen in Leipzig, fragte er sich, wann endlich die Panzer kommen würde („Denn anders geht das im Osten nicht.“). Doch auch bei den Demonstrationen zum 40. Jahrestag der Republik kamen keine Panzer. In der Nacht der Maueröffnung war Matthies zunächst zu Hause gewesen und ging dann mit ein paar Freunden zum Brandenburger Tor. Es ging das Gerücht um, dass an der Bernauerstraße die Mauer geöffnet worden ist. Später fuhr einer riesiger Zug aus Trabbis mit Dunstwolken durch West-Berlin („Ein riesiger Lindwurm einer einzigen Hochzeitsfeier“). An der Kochstraße wurden Zigaretten getauscht, Grenzpolizisten quatschen miteinander und rauchten und dann standen Menschen auf der Mauer am Brandenburger Tor. Auch Matthies und seine Freunde standen auf der Mauer und schmissen Bananen herunter auf die Grenzpolizisten. Einer kommentierte, dass „das […] doch keine Affen seien“ und die Antwort: „Das wissen wir doch nicht so genau.“ Überall auf der Straßen bildeten sich Gesprächsgruppen, die aber nicht feindlich miteinander umgingen und auch von der Ostseite kam es zu keinen Provokationen.  Einige Grenzpolizisten meinten, dass die Mauer ja ihren Zweck erfüllt habe, die DDR sei doch ein stabiler Staat.

Matthies bemühte sich dann um eine Einreiseerlaubnis nach Ost-Berlin, die ihm vor Weihnachten 1989 noch verwehrt wurde, nach Weihnachten war dann bereits die Einreise mit dem Ausweis möglich. Er fuhr dann mit Frau und Kind als Sicherheit nach Ost-Berlin, es gab keine Schwierigkeiten und der Ausweis wurde nicht einmal kontrolliert. Matthies war das erste Mal nach beinahe 20 Jahren wieder in Ost-Berlin und sah die DDR nun mit einem anderen Blick: Überall sah man Spuren des Zerfalls, den Qualm von der Braunkohle und Ruinenlandschaften. Das war ein Schock für ihn, im Prenzlauer Berg standen die „Häuser praktisch auf Abriss“. („Da hat man erst mal gesehen wie weit runtergelebt diese Stadt war.“) Bei seiner ersten Reise nach Magdeburg kamen ihm der Gedanke „Was wäre gewesen, wenn ich da geblieben wäre?“.

Studentenbewegung der 60er Jahre

Das West-Berlin der 60er Jahre war stark sozialistisch, was Matthies entgegen kam. Seine älteste Tochter, geboren 1965, kam in den ersten antiautoritären Kindergarten. Der eigentliche Konflikt sei laut Matthies jedoch die Auseinandersetzung mit den eigenen Eltern und die Frage nach der eigenen Schuld im Nationalsozialismus gewesen. Für Matthies war eine wichtige Frage, was davon in den Köpfen geblieben ist. Dieser Konflikt weitete sich dann in die Universität aus, auf die Vergangenheit der Dozenten und die Fragen nach den auch funktionierenden Machtmechanismen.  Diese Auseinandersetzung konnte laut Matthies nur in West-Berlin passieren, Westdeutschland wiederum hatte eine eigene Entwicklung. In West-Berlin war auch der Sozialistische Studentenbund besonders osthörig. Matthies kam in Konflikten mit seinen Vertretern, sobald sie die DDR verherrlichten. In der Kindergartengruppe war er der einzige, der für ein vereinigtes Deutschland eintrat. Nach der Wende wurde auch bekannt, dass der Sozialistische Studentenbund Geld aus dem Osten bekommen hatte. West-Berlin war laut Matthies in dieser Zeit eine „Brandblase“ und man wusste nie, „nach wessen Pfeife man da getanzt hat“. Demonstrationen und Auseinandersetzungen funktionierten teilweise zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen.

Inselgefühl in West-Berlin


Durch die Insellage West-Berlins hat man sich schon besonders gefühlt, wie Matthies meint. Er ist nie auf den Gedanken gekommen wegzuziehen, auch wenn damals viele Kreative vor allem nach Hamburg weggingen. West-Berlin war eine übersichtliche Einheit.

Fluchtwege durch die Ostblockstaaten

Fluchtmöglichkeiten aus der DDR bestanden auch über die Transiträume der Flughäfen. In diesen Transiträumen kamen Ostler und Westler zusammen und die Kontrollen waren an Flughäfen damals nicht so streng wie etwa heute. Diese Fluchtmöglichkeit war jedoch sehr teuer: Man musste zwei Flüge buchen und dann in den Transiträumen die Strecke wechseln.

Von Ost-Berlin nach Polen dagegen gab es wenige Verbindungen, erst ab den 70er Jahren waren die Kontakte besser und Anfang der 80er Jahren kamen viele Polen zum Arbeiten nach Berlin. Über die Tschechoslowakei, Ungarn und Jugoslawien konnte man über die Autoeinreisepunkte ausreisen. Vor allem in Jugoslawien funktioniert das gut, weil es dort so gut wie gar keine Grenzkontrollen gab. In Ungarn liefen die Kontrollen normal ab, aber die Ungarn waren „zugänglich“ für Zigaretten und Schokolade und solange man ihnen keinen Vorwand zum Eingreifen lieferte kümmerte sie sich nicht um die innerdeutschen Probleme. Die Grenze zwischen der Tschechoslowakei und Bayern jedoch war dicht: Es existierte ein lückenloses Meldesystem, dass jeden am Einreisepunkt registrierte, das Transitvisum war dann nur einen bestimmte Zeit gültig und man musste am angegeben Punkt wieder ausreisen. Einbauten in Autos war auf diesem Wege nicht möglich, da die Fahrten zu lang waren. Zudem waren die Transitstrecken überwacht, die Stasi befuhr diese Straßen mit Westautos. So musste man einen unauffälligen Einladepunkt finden, was dadurch erschwert wurde, dass man die Transitstrecken nicht verlassen durfte. Einige Fluchthelfer arbeitete mit Wechselnummerschildern.

Matthies war auch bei einer Versuchsfahrt dabei, ob eine Flucht mit einem Motorboot über das Schwarze Meer von Bulgarien in die Türkei möglich war. Das Meer wurde jedoch von der Marine gut bewacht, es wären nur Nachtaktionen möglich gewesen, was zu gefährlich war. Eine ganze Gruppe würde auffallen (vor allem wenn sie mit einem Westauto unterwegs wäre) und für eine Person lohnte sich der Aufwand nicht. Budapest dagegen eignete sich wegen des starken Tourismus gut als Fluchtpunkt, zudem hatten die Ungarn keinen „vorauseilenden Gehorsam“ gegenüber den DDR-Behörden und die Grenze zu Österreich war dank der guten österreich-ungarischen Beziehungen nicht stark bewacht.

Auch über die Ostsee wurden Fluchten organisiert: Dafür reisten sie nach Polen, z.B. als Urlaubsreise getarnt und aus einem polnischen Hafen ging es dann mit einem West-Segelboot über die Ostsee. Diese Fluchtvariante war deswegen schwierig, weil man einen Freiwilligen finden musste, der sein Boot dafür zur Verfügung stellte. Zudem war es sehr teuer und damit nur mit mehreren Flüchtlingen möglich. Sobald eine Route mehrmals befahren wurde, machte man sich aber auffällig, da die Straßen alle bekannt gewordenen Fluchtrouten verfolgte.

Tunnel- und Kanalfluchten in Berlin

Innerhalb Berlins beteiligte Matthies sich auch an dem Bau des 250m langen Tunnels an der Bernauer Straße. Nachdem der Tunnel dann aber abgesoffen war, beteiligte sich Matthies´ Gruppe nicht mehr. Der Tunnelbau war eine unglaubliche Arbeit, die Tunnel waren nur knapp 80cm hoch, man musste auf dem Rücken liegend arbeiten und die Erde an sich vorbei in eine Karre laden. Matthies selbst verbrachte auch einige Tage dort unten. Unerkannte Tunnelfluchten waren „wirkliche Heldentaten“, etwa 43 Tunnel in Berlin sind durchgekommen, weitere wurden angefangen und nie zu Ende gebracht. Schwierigkeiten machten vor allem die technischen Fragen nach der Luft- und Stromversorgung und der Entsorgung des Abraums.

An Fluchten durch die Kanalisation beteiligte sich Matthies ebenfalls ein- oder zweimal. Die DDR baute jedoch bald Eisenträger ein oder mauerte die Kanalisation zu, so dass ein Aufknacken der Gittern nicht mehr möglich war. Zudem wurde die Kanalisation bald konstant überwacht, mit Kameras, die durch die Gullideckel heruntergelassen wurden.

Waren die Flüchtlinge in West-Berlin angekommen kamen sie in das Auffanglager Marienfelde oder sie wurden nach Westdeutschland gebracht und behaupteten dort, über die Grüne Grenze geflüchtet zu sein, eine Aussage, die nicht überprüfbar war. Die Problematik am Auffanglager Marienfelde bestand nämlich darin, dass es mit Spitzeln aus Ost-Berlin durchsetzt war, die konstante Meldungen nach Ost-Berlin über die genutzten Fluchtwege leiteten. Die einzige Gegenwehr bestand darin, dass der Flüchtling eine andere Geschichte erzählte, ansonsten konnte jeder Fluchtweg nur einmal genutzt werden. Bei Fluchten durch die Kanalisation wurde dann beispielsweise ein anderer Einstieg genutzt. Da in der Stadt ein Gullieinstieg auf der Straße sofort bemerkt wird, gab es Versuche, Zugänge zu der Kanalisation über die Häuser zu finden. Dies blieb allerdings ohne Erfolg, da große Kanalisationsrohre meist in der Mitte der Straße verlaufen.

Stasi-Methoden

Bei seinen Fluchthilfeaktionen war sich Matthies der Gefahr stets bewusst. Der erste Fluchthelfer war bereits kurz nach dem Mauerbau verhaftet worden und das hohe Strafmaß war allgemein bekannt. Die Tätigkeit der Stasi beschreibt Matthies als „Sammelwut“: Sie legten Akten über jedes Detail an, auf das sie bei Verhören hingewiesen wurden. Bei diesen Verhören wird den Befragten stets das Wissen der Stasi bewusst gemacht. Hatte man noch keine Erfahrungen mit der Stasi, war man bei den Verhören zu Anfang zu unvorsichtig: Doch jeder Name, der in einem Gespräch auftauchte, wurde protokolliert und der Hinweis tauchte in der Akte des jeweiligen Genannten wieder auf. Die Stasi erlangte so eine immense Wissensmacht durch Detailwissen. Nach dem Beginn der Fluchthilfeaktionen dauerte es etwa ein bis zwei Jahre bis dieses der Stasi als Problem präsent war und sie begann, ihre eigenen Leute einzuschleusen. Das größte Interesse der Stasi galt dabei den Zukunftsperspektiven und der Frage: was haben die Fluchthilfegruppen als nächstes vor? Beispielsweise war der Stasi auch Matthies Engagement für die Idee einer Flucht über Bulgarien bekannt, obwohl diese nie durchgeführt wurde, es aber eine Erkundungsfahrt gegeben hatte.

Matthies hat den Antrag auf Akteneinsicht soeben gestellt. Lange konnte er sich nicht dazu entschließen, da er Angst vor dem hat, was raus kommen könnte.

Bedeutung Flucht und Hafttätigkeit für heute

Heute ist Matthies als Referent in der Gedenkstätte Bautzen tätig. Für ihn ist es wichtig, den Besuchern hautnahe Erlebnisse erzählen zu können. Die Erfahrungen müssten weitergetragen und bewahrt werden. Er sagt: „Ich engagiere mich da schon gerne und auch möglichst breit, weil meine psychischen Beschwerden auch nachlassen mit der Zeit seitdem ich mich damit wirklich beschäftige“.

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  • Witness story in project Iron Curtain Stories (Dorothee Ahlers)